Aus dem "Reiseführer Schemurien"


Schemurien, im Nordwesten von Eporue und somit im Herzen der Mittellande gelegen, ist nicht nur eine rechtsstaatliche Monarchie, sondern auch eine Reise wert, und zwar jede der Provinzen Toory, Archandis, Aceand, Kedrea, Detara und Shiand.
Eine Rundreise bietet sich an, einige Tage sollte man für eine Umquerung einplanen. Kletterausrüstung ist nur notwendig, wenn die zentrale oder nördliche Bergkette bereist werden soll; im Hochland und der Ebene reicht festes Schuhwerk aus.
Flußdurchquerungen sind kaum nötig - es gibt Brücken genug. Allgemein erwarten den Wanderer oder Reiter gefestigte Landstraßen auf den Hauptverbindungswegen ("Stadtverbindungen" oder Handelswege) sowie gut erkennbare weitere Wanderwege. In den Bergen ist jeweils ein Hauptaufstieg durch Steinhaufen markiert, aber die Berge - wie auch die Türme - sollten nach Auskunft der Einheimischen gemieden werden.
Die beste Reisezeit besteht in Frühjahr und im Herbst, weil dann die angenehmsten Temperaturen herrschen. Im Winter sind manche Gebiete nicht passierbar. Die Durchschnittssommertemperaturen liegen im Schnitt bei 20 Grad Celsius, wobei ich durchaus höhere Temperaturen erlebt habe, nämlich zeitweise um 30 Grad C.
Der Westen (am Rhiann, der auch Grenzfluß genannt wird) war sehr windig, der Nordosten recht trocken (Mespient) und der Südosten stellenweise unzugänglich (Lanua).
Als Übernachtung bietet sich neben (Not-)Zelt die typische Herberge oder Taverne an bzw. die besseren Gasthäuser, welche jedoch auch teurer sind.
Die Preise für das Essen liegen im mittelländischen Durchschnitt; Alkoholgetränke sind jedoch teuer, und deren Vielfalt läßt zu wünschen übrig.
Der Aufenthalt im Lande incl. An-/Rückreise sollte je nach Interesse mindestens 3 Wochen bis 5 Wochen betragen, da man ansonsten nur einen kleinen Teil der Bauwerke, Skulpturen, Bibliotheken, Naturwundern und anderen betrachtenswerten Dinge sehen kann.
Eine Anpassung an das Klima ist nicht notwendig, es sei denn, man kommt aus dem hohen Norden der Mittellande, wie das ja häufig bei Reisenden vorkommen soll, oder den fernen Südlanden1.
Sehenswertes gibt es genug!
Die Pflanzenwelt ist trotz geographischer Lage umfassend. Etwa 500 höhere Arten wurden lokalisiert, davon ist allerdings ein kleiner Teil jedoch nur in Hochlagen anzutreffen.
In tiefen Gebieten findet man Gräser (darunter leider auch das berüchtigte Dorngras), dichten Strauch- und Baumbewuchs, vom Blatt- bis zum Nadelwald; auf hellen Lichtungen auch Knöterich, Ruhrkraut und Natternzunge. Ca. 500 Moosarten und 450 Flechtenarten, oftmals abhängig von Standort und Lage, gibt es.
Die Tierwelt ist gebietsangemessen, jedoch nicht so reichhaltig wie in den Südlanden, wo es erheblich größere Tiere gibt. Bären sind selten, und Wölfe halten sich zumeist in den Tiefen der Wälder auf. Der gewöhnliche Reisende bekommt sie normalerweise kaum zu sehen, außer wenn die Winter hart sind.
Unter den Vögeln sind zahlreiche Jagd- und Singvögel zu finden, in der Nähe des Grenzflusses auch Entenvögel. Ca. 200 Arten wurden gelistet. Möwenarten, Papageientaucher und Komorane sind sehr selten. Schlangen und Amphibien kommen hingegen verschiedentlich vor, zumal sie von Angehörigen des Sera´Dakkal-Kultes als lebende Symbole ihrer Göttin angesehen werden.
In den Flüssen leben Forelle, Lachs, Aal und Stichling.
Centrona, die einwohnerreiche Hauptstadt, ist das Zentrum des Landes.
Für den erstmals in Schemurien Reisenden sind die Bücher von Marc de Cresson unbedingt empfehlenswert, einem Reiseautor aus Etraklin, der vier umfassende Werke über Schemurien verfaßt hat.

Zusammenfassend muß ich sagen, auch wenn nicht alles genannt werden konnte, ist Schemurien eine Rundreise wert. Land und Leute sind faszinierend!
 

(1) Diesen naheliegenden Begriff habe ich schon 1997 verwendet, aber inzwischen scheint es eine eigene "Südland-Kampagne" zu geben.

 
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